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CRM-Auswahl strukturiert und erfolgreich angehen: Ihr Leitfaden

CRM-Auswahl strukturiert und erfolgreich angehen: Ihr Leitfaden
CRM-Auswahl strukturiert und erfolgreich angehen: Ihr Leitfaden
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CRM-Systeme gibt es viele – von einfachen Kontaktverwaltungen bis hin zu umfassenden Plattformen mit Marketing-, Sales- und Servicefunktionen. Doch je größer die Auswahl an Anbietern und Features, desto anspruchsvoller wird die Entscheidung: Welches System passt wirklich zu Ihren Zielen, Prozessen und Ressourcen? In diesem Leitfaden erhalten Sie einen klaren, nachvollziehbaren Auswahlprozess – inklusive Bewertungskriterien, Scoring-Matrix, Praxis-Tipps und typischen Warnsignalen, auf die Sie achten sollten. So können Sie Ihre Entscheidung strukturiert, transparent und intern überzeugend begründen.

Warum eine strukturierte Evaluierung?

Ein CRM begleitet Marketing und Vertrieb oft über Jahre. Eine Fehlentscheidung führt zu Ineffizienz, Datenchaos und hohen Umstellungskosten. Viele Unternehmen wechseln ihr CRM, weil es nicht zu den Prozessen passt – nicht, weil das System „schlecht“ ist.

Eine strukturierte Evaluierung minimiert dieses Risiko: Sie macht Annahmen explizit, bindet alle relevanten Stakeholder ein und dokumentiert objektiv, warum eine Entscheidung fällt.

Nutzen eines Kriterienkatalogs und gewichteter Bewertung

  • Transparenz: Alle Anbieter werden anhand gleicher Kriterien geprüft.
  • Fokus: Gewichtungen zeigen, was für Ihr Geschäft entscheidend ist – z. B. Usability oder Integration ins Marketing-Ökosystem.
  • Nachvollziehbarkeit: Entscheidungen werden dokumentiert, was Budgetfreigabe und Change Management erleichtert.

Schritt-für-Schritt-Rahmen für die CRM-Auswahl

1. Ziele definieren

Starten Sie mit klaren Business-Zielen: Was wollen Sie erreichen – höhere Conversion Rates, schnellere Sales-Zyklen, besseres Reporting? Definieren Sie Kennzahlen (MQL, SQL, Forecasts) und Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb.

2. Anforderungen erfassen

Sammeln Sie Anforderungen systematisch – mit Vertretern aus Marketing, Sales, Service und IT. Fokussieren Sie auf Lead-Management, Pipeline, Automatisierungen, Reporting, Integrationen und DSGVO.

3. Kriterien & Gewichtung festlegen

Bewerten Sie Funktionsabdeckung, Usability, Integrationen, Anpassbarkeit, Datenmigration, Sicherheit, Skalierbarkeit, Support und Gesamtbetriebskosten (TCO).

4. Longlist → Shortlist

Filtern Sie mit Muss- und Kann-Kriterien. Knockout-Kriterien helfen, die Liste auf 2–3 Systeme zu reduzieren. Achtung vor Systemen, die gleichzeitig ERP, HR oder Buchhaltung ersetzen wollen.

5. Demos & Proof-of-Concept

Testen Sie reale Use-Cases mit Testdaten. Beobachten Sie Bedienbarkeit, Datenfluss und Reporting.

6. Bewertungsmatrix

Bewerten Sie Systeme mit Punkten (1–5) und Gewichtung. So entsteht ein objektiver Gesamtvergleich.

7. Referenzen & ROI-Abschätzung

Sprechen Sie mit Referenzkunden. Prüfen Sie Onboarding, Time-to-Value und ROI-Potenzial.

8. Entscheidung & Change Management

Planen Sie Schulungen, Governance, Iterationen und Verantwortlichkeiten – denn Adoption ist der wahre Erfolgsfaktor.

Beispielhafte Bewertungsmatrix

 

Kriterium

Gewicht

Anbieter A (1–5)

Anbieter B (1–5)

Funktionsabdeckung

30%

4.3

4.6

Usability/Adoption

20%

4.0

4.7

Integrationen/Ökosystem

15%

4.5

4.2

Reporting/Analytics

15%

4.2

4.4

Implementierungsaufwand

10%

3.8

4.0

Gesamtbetriebskosten (TCO)

10%

4.4

3.9

 

Beispielhafte Auswertung: Anbieter A erzielt 4,22 Punkte, Anbieter B 4,41.

Tipp: Dokumentieren Sie neben den Zahlen immer die Begründungen für die Bewertung.

Häufige Red Flags bei der CRM-Auswahl

  • CRM als ERP: Systeme, die Buchhaltung, HR oder Lagerverwaltung ersetzen wollen ,überfrachten meist die Kernfunktion.
  • Fehlende Datenstrategie: Ohne klare Migrations- und Bereinigungsplanung leidet die Datenqualität.
  • Unklare Ownership: Wenn weder Marketing noch Sales verantwortlich sind, bleibt das CRM ungenutzt.
  • Überbetonung einzelner Features: KI oder Social CRM nützen wenig ohne saubere Basisprozesse.
  • Vernachlässigung des TCO: Niedrige Einstiegskosten sind kein Indikator für Wirtschaftlichkeit.

Häufige Fallstricke & Tipps

  • Zu früh auf Preis starren statt auf Value und TCO.
  • Demos ohne echte Use-Cases führen zu falschen Eindrücken.
  • Pilotphase überspringen – lieber ein 8-Wochen-Test als ein 18-Monate-Projekt.
  • IT entscheidet allein – Akzeptanz ist erfolgskritisch.
  • CRM als Allzwecklösung missbrauchen – lieber spezialisierte Integrationen.

Tipp: Ein cross-funktionales CRM-Steuerungsteam sorgt für Nachhaltigkeit.

Checkliste: Ihre nächsten Schritte

  • Ziele und KPIs definieren (MQL, SQL, Forecasts).
  • Anforderungen aus Marketing, Sales und IT bündeln..
  • Kriterienkatalog mit Gewichtungen erstellen.
  • Longlist auf Shortlist reduzieren (Muss-Kriterien).
  • Reale Demos und Proof-of-Concept planen.
  • Bewertungsmatrix pflegen und dokumentieren.
  • Referenzen prüfen, ROI kalkulieren.
  • Team befähigen & klare Spielregeln festlegen.

Fazit

Jetzt liegt es an Ihnen: Machen Sie aus dem Chaos einen klaren, nachvollziehbaren Prozess. Mit Struktur, Prioritäten und klar definierten Kriterien wird Ihr CRM nicht nur ein weiteres Tool, sondern ein echter Hebel für Ihr Marketing, Sales und Service.

Starten Sie heute: Sammeln Sie die Anforderungen, legen Sie die Ziele fest, testen Sie die Systeme und treffen Sie eine Entscheidung, die Ihr Team langfristig unterstützt. Denn wer strukturiert auswählt, spart Zeit, Nerven und Kosten und sorgt dafür, dass das CRM am Ende wirklich genutzt wird. Merken Sie sich: CRM-Erfolg hängt nicht vom Tool ab, sondern davon, wie strukturiert Sie Ihre Auswahl treffen.

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